Schwarz-Gelb und ein bisschen grün: Klimaschutz beim SV Scherzheim
Scherzheim. Sportlich läuft es derzeit beim SV Scherzheim. Mit dem Aufstieg in die Kreisliga A hat der kleine Verein aus dem Lichtenauer Ortsteil sein Saisonziel erreicht. Aber auch neben dem Platz hat der Club ambitionierte Ziele. Einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten gehört für den Vorstand dazu.
Klimaschonender Weg der Energiegewinnung
Stromsparende Beleuchtung, eine nachhaltige Energieversorgung und die eigene Erzeugung von Energie sind nicht unbedingt Themen die normalerweise mit einem Fußballverein in Verbindung gebracht werden. Beim SV Scherzheim ist das seit vielen Jahren anders. „Bei uns dreht sich nicht alles nur um Fußball. Wichtige gesellschaftliche Entwicklungen betreffen auch uns. Der Klimawandel ist eine große Herausforderung. Wir versuchen daher im Rahmen unserer Möglichkeiten etwas dagegen zu tun“, erklärt Vorstand Verwaltung Ralf Kientz.
Schon vor vielen Jahren hat der Verein Photovoltaikanlangen in Betrieb genommen. Auf dem Dach des Sportheims und auf dem Dach der Grillhütte sind Solaranlagen installiert. „Wir produzieren über 30.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Davon nutzen wir etwa 20 Prozent selbst“, führt Kientz weiter aus. Den Rest speist der Club in das Netz ein. Das ist nicht nur ein klimaschonender Weg der Energiegewinnung, sondern generiert auch Einnahmen. Eine Einnahmequelle, die in diesem Jahr umso wichtiger ist. Das bestätigt Vorstand Finanzen Rolf Wacker: „.Der Strom der PV-Anlagen ist nachhaltig. Zusätzlich bessert er unsere Vereinskasse auf. Das Geld können wir dieses Jahr natürlich gut gebrauchen. Es sichert uns ab und wir kommen trotz großer Einnahmeausfälle nicht in eine größere Schieflage.“
Energieeinsparung und CO2-Minderung
Auch bei der weiteren Energieversorgung setzt der SV Scherzheim auf ökologische Alternativen. Den Strom bezieht der Verein von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS). EWS-Ökostrom kommt grundsätzlich nicht aus Anlagen, an denen Atom- oder Kohlekonzerne direkt oder indirekt beteiligt sind. Zudem erzeugen Mitstreiter in rund 2.850 EWS-geförderten Rebellenkraftwerken selbst Strom. Das Flüssiggas wird ebenfalls von einem nachhaltigen Anbieter bezogen. Erst kürzlich wurde die Heizung von Heizöl auf Gas umgestellt, da bei der Verbrennung im Vergleich zu Heizöl rund 15 Prozent weniger CO2-Emissionen entstehen.
Besonders stolz ist der Vorstand allerdings auf die jüngste Investition. Im vergangenen Jahr wurde eine neue LED-Flutlichtanlage in Betrieb genommen. Nach dem die alte Anlage über 45 Jahre alt war, wurde sie durch moderne LED-Fluter ersetzt. Mit der neuen Anlage wurden auch der Schaltschrank und die Zuleitungen erneuert. Die Anlage ist elektrotechnisch auf dem neusten Stand und leistet einen enormen Beitrag zur Energieeinsparung und CO2-Minderung. „Im Vergleich zur alten Anlage sparen wir jährlich bis zu 70 Prozent Energie und 3.500 Kilogramm CO2“, so Wacker. Der Finanzvorstand beantragte die notwendigen Fördermittel, die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative bewilligte. Weitere Zuschüsse erhielt der Club von der Stadt Lichtenau und der Sparkassenstiftung der Sparkasse Hanauerland.
Alltägliche Gewohnheiten auf dem Prüfstand
Mit der technischen Infrastruktur ist das Thema für den SV Scherzheim allerdings noch nicht erledigt. Auch alltägliche Gewohnheiten kommen auf den Prüfstand. Die Glühbirnen im Vereinsheim mussten schon lange LED-Lampen weichen. Als nächstes stehen der gastronomische Bereich und die Entsorgung auf der Agenda. Für Vorstand Kientz das nächste große Thema: „Bei den Vereinsfesten verwenden wir nach wie vor viele Einwegschalen und es fällt viel Müll an. Da müssen wir uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen in den nächsten Jahren.“ Ab wann die Pommes nachhaltiger serviert werden ist noch nicht beschlossen. Vielleicht klappt es schon zu den nächsten Rundenspielen im September. Fußball wird in Scherzheim nämlich auch immer noch gespielt. Ab der kommenden Saison wieder in der Kreisliga A.

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